24.08.11
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Kıbrısl�
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Aleviten, Hadschi Bektasch und die Bektaschi
Anders, aber doch dem anatolischen Alevitentum ähnlich, ist der religiöse Orden oder die Sekte (tarikat) der Bektaschi, die nach Hadschi Bektasch (Hünkâr Haci Bektas Veli, 13. Jh.) benannt wurde. Historisch gesehen gab es zwei Gruppen von Bektaschi. Eine, die Çelebis, behaupteten von sich, direkte Nachfahren von Hadschi Bektasch zu sein (bel evladi). Eine größere Gruppe von Bektaschi, auch Dedes oder Dedebabas genannt, behaupteten, Hadschi Bektasch habe gar keine biologischen Nachkommen gehabt, sondern nur geistliche Jünger (yol evladi). Bektaschi leben in Anatolien und auf dem Balkan, insbesondere in Albanien.
Es bestand die allgemeine Auffassung, Alevit könne man nur werden, indem man in eine alevitische Familie hineingeboren wird, Bektaschi dagegen könne man werden, indem man dieser Sekte beitritt. Historisch gesehen kann sehr verallgemeinernd gesagt werden, daß die Bektaschi ursprünglich zur gebildeten städtischen Bevölkerung gehörten, während die Aleviten in den anatolischen Dörfern lebten.
Um zu zeigen, daß moderne Aleviten und Bektaschi-gruppen mehr Gemeinsames als Trennendes haben, reden Aleviten oft von der „Alevi-Bektaschi Kultur“ (kültür), vom „Alevi-Bektaschi Glauben“ (inanç) oder von der „Alevi-Bektaschi Philosophie“ (felsefe). Der Unterschied zwischen beiden Gruppierungen wird so beschrieben: „Es gibt keinen Unterschied im Weg, nur in den Praktiken“ (Yol farki yok, sürek farki var); und: „Der Weg ist der-selbe, die Form tausend und eine“ (Yol bir, sürek bin bir).
Die heutigen Aleviten räumen Hadschi Bektasch einen hohen Stellenwert ein. In ihren Vereinigungen und Gemeinschaftszentren wird sein Bild mit Stolz gezeigt, und Vereinigungen werden nach ihm benannt. Hundert-tausende von Aleviten besuchen jedes Jahr im August sein Grab in Kirsehir.
Es gibt nur sehr wenige historisch belegte Infor-mationen über Hadschi Bektasch. Allgemein anerkannt ist, daß er Turkmene war, gebürtig aus Horasan im heutigen Iran, als Mystiker ausgebildet wurde und später nach Anatolien zog. Er ließ sich an einem Ort nieder, der heute die „Stadt des Hadschi Bektasch“ genannt wird und starb um das Jahr 1271 n. Chr.. Über diese Tatsachen hinausgehend gibt es viele Geschichten über Hadschi Bektasch, deren Wahrheitsgehalt in Frage gestellt werden muß. Viele dieser Erzählungen stellen ihn als einen Mann mit übernatürlicher Weisheit und Kraft dar.
Die heutigen Aleviten lieben es, Aussagen zu zitier-en, die man Hadschi Bektasch zuschreibt. Hier einige Beispiele:
„Suche und finde.“ (Ara bul.)
„Vergiß nicht, daß dein Feind auch ein menschliches Wesen ist.“ (Düsmaninizin dahi insan oldugunu unutmayiniz.)
„Lehrt die Frauen!“ (Kadinlari okutun.)
„Tue niemanden etwas an, von dem du nicht willst, daß man es dir antut!“ (Nefsine agir geleni kimseye tatbik etme.)
„Kritisiere keinen Menschen und kein Volk!“ (Hiç bir milleti ve insani ayiplamayiniz.)
„Auch wenn du beleidigt wirst, beleidige du den anderen nicht!“ (Incinsen de incitme.)
„Übernimm Verantwortung für deine Worte, Taten und deine Moral!“ (Eline diline beline sahip ol.)
„Übernehme Verantwortung für deinen Partner, deine Arbeit und dein Essen!“ (Esine, isine, asina sahip ol.)
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